Aktivitäten
Sogar am Steuer durfte Kevin Siegler Platz nehmen. Joachim Müller aus Gießen (rechts) hatte seinen Lotus Super 7, Baujahr 1969, für den Charity-Tag zur Verfügung gestellt. (Foto: Schirra)
Eine Spritztour im Lotus
Spektakulärer Sonntagsausflug für die 40 Nardinihaus-Kinder
wollten die Mitglieder die Aktion in diesem Sommer wiederholen. "Als gebürtige Pirmasenserin hatte ich die Idee, das Nardinihaus einzuladen", be-schreibt Club-Mitglied Corinna Helfrich den Ausgangspunkt der diesjährigen Wohltätigkeits-veranstaltung.
Beckenhof - Wirt Memmer spendiert Grillfest für alle
Renate Gerlich, Leiterin des Nardinihauses, fand sofort Gefallen an dem Vorschlag: "Die Kinder haben ja selten Gelegenheit solche Autos zu sehen, und es ist eine gute Idee, den Fahrspaß der Autobesitzer mit einer Charity-Aktion zu verbinden." Auch beim Wirt des Beckenhofes Tom Memmer stieß Corinna Helfrich auf offene Ohren. Dieser erklärte sich bereit, für die 40 Kinder sowie 80 Erwachsene ein großes Grillfest kostenlos zu organisieren. Die Stadt stellte einen Linienbus für die Beför-
derung vom Nardinihaus zum Beckenhof bereit. Dort an-gekommen, mussten die ju-gendlichen Beifahrer zunächst ein Los mit einem Kfz-Kennzeichen ziehen und sich danach auf die Suche nach dem Wagen mit genau diesem Nummernschild machen. GI-M 143 stand auf dem Zettel des 12-jährigen Kevin Siegler. Was sich hinter dieser Kombination verbarg, fand Kevin schnell heraus: Ein Lotus Seven, Baujahr 1969. "Das Auto gefällt mir. Das kostet doch bestimmt zwei Millionen Euro", lautete sein erster Kommentar beim Anblick des silber-schwarzen Sportwagens von Joachim Müller aus Lich bei Gießen. Dieser ließ Kevin sogleich auf dem Fahrersitz des Cabrios Platz nehmen und erläuterte ihm die technischen Einzelheiten.
Seine Freunde waren von ihren Mitfahrgelegenheiten nicht we-niger beeindruckt: Reizvolle Namen wie Elise, Exige, Esprit, Europa oder Elan prangten auf den Hecks der anderen Sport-
flitzer, deren Besitzer aus allen Teilen Deutschlands eigens für die Veranstaltung nach Pirmasens gekommen waren.
"Lotus ist einfach eine Marke mit einem eigenen Gesicht", ist Thomas Jahn, selbst Besitzer eines Lotus Elise, fasziniert von den britischen Automobilen. Noch heute würde bei der Fahrzeugentwicklung der Philosophie von Firmengründer Colin Chapman - mit möglichst ge-ringem Gewicht maximale Be-schleunigungswerte zu erzielen - gefolgt. Im Gegensatz zu dem italienischen Pendant Ferrari seien die Produktionen stets Kleinserien geblieben, wodurch die Autos im Straßenbild natürlich selten sind.
Dies änderte sich während der 135 Kilometer langen Ausfahrt durch den Pfälzerwald: Lotus an Lotus reihte sich entlang der Route Pirmasens - Ludwigswinkel - Pirmasens. Auch Kevin ließ sich in seinem 180 Pferde starken Lotus Seven den Fahrtwind durchs Haar wehen.
Quellennachweis
Text/Fotos: Christoph Schirra, Pirmasenser Zeitung