Aktivitäten
Hessen - Event bei Frankenberg, 06. - 09.06.2019
Um es gleich mal vorwegzunehmen: Die Mitglieder des LCD sind mittlerweile ziemlich verwöhnt in Sachen Unterbringung während der Club-Events. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da war dem einen der Swimmingpool zu kurz und das Wasser zu kalt. Dem anderen war das Zimmer zu dunkel oder die Tapete hatte das falsche Muster. Diese Auswüchse an Dekadenz haben wir glücklicherweise hinter uns gelassen. Aber ein gewisses Niveau wird von den Event-Teilnehmern erwartet – und das zurecht.

In Frankenberg war das Hotel „Die Sonne“ das Quartier unserer Wahl. Und die Teilnehmer waren ausnahmslos voll des Lobs über das liebevoll geführte Haus. Da stimmte einfach alles. Die zentrale Lage, das Ambiente, die Freundlichkeit des Personals, der Spa-Bereich, die Zimmer, die Küche, die Sauberkeit – eben einfach alles. Wir hatten also beste Voraussetzungen, um schöne Tage in Hessen zu erleben, zumal das Wetter hervorragend war.
Der 6. Juni war unser Anreisetag. Es war ein Donnerstag, denn wir durften uns auf ein 4-Tages-Event freuen. Das Hotel liegt im Zentrum des schmucken Städtchens, direkt beim Rathaus mit seinen 10 Türmen – kein Schreibfehler. Das im Fachwerkstil erbaute Rathaus schmückt sich tatsächlich mit 10 Türmen. Am frühen Nachmittag ließen sich die ersten Gäste auf der Terrasse vor dem Hotel mit koffeinhaltigen Getränken und dazu passenden Süßspeisen verwöhnen, nachdem die Fahrzeuge in der für uns reservierten Hotelgarage sicher verwahrt wurden.
Gegen 20:00 Uhr trafen wir uns im behaglich eingerichteten Restaurant zum Abendessen. Die eigens für den LCD gedruckte Menü-Karte rundete den ersten guten Eindruck ab. Zu schade, dass gerade bei diesem Event unsere Zigarren-Raucher mit Abwesenheit glänzten. Das Haus verfügt nämlich über eine gut sortierte und urig eingerichtete Zigarren-Lounge.
Am folgenden Morgen wurden die Boliden aus der Garage befreit, denn die Ausfahrt nach Schloss Waldeck stand auf dem Plan. Der burgähnliche Komplex befindet sich auf einer Anhöhe, direkt über dem Edersee. Den herrlichen Blick hinab auf den See ließen wir uns nicht entgehen, bevor eine Schlossführung der besonderen Art begann. Genau genommen besichtigten wir die Folterkammer. Während der Führung wurde uns die Funktion der einzelnen Foltergeräte nähergebracht, welche im Mittelalter Verwendung fanden. Zum Schluss besichtigten wir den schlosseigenen Tiefbrunnen.
Den weiteren Tagesverlauf konnte jede Fahrzeugbesatzung selbst bestimmen. Ein Grüppchen be-schloss zum Edersee in Richtung Staumauer zu fahren. Unterwegs legten wir eine Kaffeepause im Terrassenhotel ein. Das Haus liegt direkt am Seeufer und versprüht den Charme der sechziger Jahre und das Personal fügte sich wunderbar in dieses Bild ein. Als wir auf der Terrasse mit Blick zum See auf unsere Bestellung warteten, meinte einer von uns, ein Windbeutel wäre jetzt genau das Richtige. Diese Süßspeise stand aber leider nicht auf der Speisekarte. Ein anderer meinte zu wissen, dass es ganz in der Nähe die besten und größten Windbeutel aller Zeiten gäbe. Es wurde kurz „gegoogelt“ und ein Teil der Gruppe (ich werde keine Namen nennen) konnte der Versuchung nicht widerstehen. Der andere Teil beschloss die Staumauer zu inspizieren.
Anschließend blieb noch genügend Zeit, um die Annehmlichkeiten in unserem Hotel zu genießen, bevor wir gemeinsam zur malerischen Walkemühle marschierten. Das Restaurant befindet sich am Ortsrand von Frankenberg, aber der Fußweg vom Hotel bis dorthin, zog sich doch ganz schön in die Länge.
Im Innenhof der Mühle waren Tische reserviert und wir ließen uns von der gutbürgerlichen Küche verwöhnen, als finstere Gewitterwolken den Himmel verdunkelten. Alsbald trommelten dicke Regen-tropfen auf die Sonnenschirme. Glücklicherweise konnten wir in den behaglich eingerichteten Gast-raum der Mühle flüchten. Am späteren Abend zogen es die meisten Teilnehmer vor, sich vom Taxi ins Hotel chauffieren zu lassen. Nur die ganz Harten nahmen wieder den Fußweg. An der gut sortierten Hotelbar ließen wir den Tag ausklingen.
Tags darauf – es war schon wieder Samstag – führte uns das Roadbook zu „Roth Composite Machinery“. Dort zeigte uns Werner Kiehne was er so treibt, wenn er nicht gerade mit dem Lotus-Club unterwegs ist. Er konstruiert Maschinen. Am Beispiel einer Faltmaschine demonstrierte Werner, wie die Komponenten für Luftfilter produziert werden. Es war interessant zu sehen, wie viele Arbeitsschritte notwendig sind, bis das Endprodukt die Fertigungsanlagen verlässt. Wir waren alle erstaunt darüber, wieviel Know-how notwendig ist, um einen eigentlich simplen Artikel industriell zu fertigen.
Nach derart viel Input sollte beim nächsten Programmpunkt wieder das leibliche Wohl der Event-Teilnehmer im Vordergrund stehen. Wir fuhren also zum Brauhaus nach Bad Wildungen. Nach einer deftigen Mahlzeit hatten die Teams am Nachmittag wiederum Zeit zur eigenen Verfügung. Auf der Rückfahrt zum Hotel wurde uns klar: Das Abschiedsessen wird der nächste und auch letzte offizielle Programmpunkt des Events sein.
In unserem liebgewonnenen Hotel wurde im Festsaal eine große Tafel vorbereitet und wir genossen die für uns zusammengestellte Menüfolge. Im Lauf des Abends gönnten wir uns an der Hotelbar noch die eine oder andere „Kaltschale“, denn am nächsten Morgen hieß es schon wieder Abschied nehmen. Abschied von einer schönen Lokation und von guten Freunden.
Quellennachweis
Text: Uwe Michael Zerrweck
Fotos: Uwe Michael Zerrweck, Hotel "Die Sonne"