Aktivitäten
Belgien - Event bei Verviers, 25. - 28.05.2012
Die Vorfreude war groß. Denn ein Lotustreffen, ausgerichtet von Eric Vandersteene, bürgt immer für Qualität. Das Team A.B.E.R. hatte auch diesmal so viele Programmpunkte geplant, dass nur ein langes Wochenende in Frage kam. Was lag also näher, als das Belgien-Event an Pfingsten stattfinden zu lassen.
Die individuelle Anreise erfolgte am Freitag, den 25. Mai. Dreh- und Angelpunkt für unsere Aktivitäten war das Hotel Verviers in Verviers. Der großzügig bemessene hoteleigene Parkplatz war für uns reserviert. Eric und Bernadette erwarteten ihre Gäste in der Lobby. Auch Rudy und Annie, also das gesamte Team A.B.E.R. begrüßten uns herzlichst. Eric verteilte Gastgeschenke und die Roadbooks.
Am frühen Abend gab es auf der Terrasse, direkt neben dem Pool, mit Blick auf die geparkten Fahrzeuge, einen Welcome-Appetizer. Die Belgien-Events zeichnen sich dadurch aus, dass nicht nur Mitglieder des LCD, sondern auch Lotusfahrer aus benachbarten Ländern teilnehmen. Berührungsängste gibt es unter Lotusfahrern nicht. Die Stimmung war von Anfang an ausgezeichnet und Gesprächsstoff gab es reichlich. Während des anschließenden Abendessens verging die Zeit wie im Flug und alle freuten sich auf den folgenden Tag. Da stand nämlich die große Lotusausfahrt mit interessanten Zwischenzielen auf dem Programm.

Wir starteten also am Samstagvormittag nach einem reichhaltigen Frühstück zur ersten Etappe zum Lac de la Gileppe. Keine zwei Kilometer nach dem Start, kamen uns einige Lotus bereits wieder entgegen. Die Ursache wurde uns schnell klar. Aufgrund eines Flohmarktes gab es eine unvorhersehbare Straßensperrung und das Roadbook war erst einmal Makulatur. Aber wir sind ja alle „große Jungs“ und so fanden wir dennoch unser erstes Etappenziel. Der Lac de la Gileppe ist ein großer Stausee, umgeben von grandioser Natur. Aufgrund der Verzögerung durch die Straßensperrung hielten wir uns dort nicht sehr lange auf. Das nächste Zwischenziel wartete bereits auf uns. Über Baraque Michel und Robertville führte unsere Route nach Francorchamps zum nagelneu errichteten Hotel mit dem magischen Namen „Hotel de la Source“. Die Namensgebung hat ihren guten Grund. Das Hotel liegt nämlich direkt an der weltberühmten, gleichnamigen Haarnadelkurve der legendären Rennstrecke Spa-Francorchamps. Natürlich hatte Eric für eine exklusive Zufahrtsgenehmigung gesorgt. Wir parkten also direkt vor dem Hotel. Von der Rennstrecke dröhnten die Motoren der Boliden. Es fand nämlich gerade die SPA CLASSIC statt - eine Veranstaltung, vergleichbar mit dem Jim Clark Revival in Hockenheim. In der Lobby des Hotels war neben einem Porsche GT3 ein Lotus 2-eleven zu bewundern. Nach einer kleinen Erfrischung fuhren wir weiter nach Stavelot.
Im Innenhof der weltbekannten Abtei waren Parkplätze exklusiv für uns reserviert. Eine Oldtimer-Rally legte dort gleichzeitig einen Zwischenstopp ein. Gegen 12:30 wurde im Kellergewölbe der Abtei für unser leibliches Wohl gesorgt. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Ein roter Teppich war das Bindeglied zwischen unserem „Pausenraum“ und dem Museum der Rennstrecke von Spa-Francorchamps, welches sich ebenfalls im Kellergewölbe der Abtei befindet. Dieses Museum zu besichtigen ist ein absolutes Muss. Und das nicht nur weil dort die Marke Lotus vertreten ist. Man könnte sich dort stundenlang verweilen und die Informationen gierig in sich aufsaugen.
Es gibt aber noch mehr zu bewundern in der Abtei. Nämlich das Museum des Fürstentums Stavelot-Malmedy. Das Ticket in Form eines Aufklebers, welches wir bei unserer Ankunft in Stavelot vom Team A.B.E.R. ausgehändigt bekamen, berechtigte uns zum freien Zutritt in alle Räumlichkeiten. Da kann man schon mal die Zeit vergessen. Und so kam es, dass der Routenabschnitt von Stavelot zurück nach Verviers von einigen Teilnehmern nicht mehr laut Roadbook gefahren wurde. Das ist sehr schade, denn Eric hatte die Route mit großem Ehrgeiz geplant und es war der landschaftlich reizvollste Teil der Tour. Also, das ist Grund genug, Belgien nochmal zu besuchen, um die Route zu komplettieren. Am Abend genossen wir im Hotelrestaurant nach dem obligatorischen Apero auf der Terrasse unser Drei-Gänge-Wunschmenu.
Sonntags stand der Besuch von Lüttich auf dem Programm. Unsere Fahrzeuge blieben auf dem gut bewachten Hotelparkplatz zurück, denn Eric hatte einen Reisebus gechartert. Unser erstes Ziel war der hypermoderne Bahnhof. Dort wurden wir von zwei netten Damen erwartet, die uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt näher bringen sollten. Also teilten wir uns in zwei überschaubare Grüppchen auf und die Besichtigung konnte beginnen. Zu Ehren des LCD waren die Führungen übrigens deutschsprachig. Das nach den Entwürfen des Architekten Santiago Calatrava vollständig neu errichtete Bahnhofsgebäude ist im September 2009 feierlich eröffnet worden. Das lichtdurchflutete Bauwerk soll die Silhouette einer liegenden Frau widerspiegeln. Der Bahnhof Liège-Guillemins ist der wichtigste in der belgischen Region Wallonien.
Später brachte uns der Bus ins Stadtzentrum. Dort konnten wird auf eigene Faust erste Eindrücke sammeln, zum Beispiel in einem der vielen Straßencafés. Unsere beiden Reiseführerinnen sollten wir nach dem Mittagessen wieder treffen. Um die Mittagszeit brachte uns der Bus zum Palais des Congrès. Im extravagant eingerichteten Bistro du Palais nahmen wir unser Mittagsmal ein. Dort verriet mir Eric ein Geheimnis: Das sensationell schöne Wetter sei kein Zufall, sondern Teil der Planung. In Belgien gibt es nämlich den Brauch, dass man den hohen Geistlichen kein Geld, aber Eier schenkt und diese im Gegenzug für gutes Wetter beten. In der gesamten Umgebung von Eric´s und Rudy´s Wohnort waren danach keine Eier mehr zu bekommen.
Von unserem Reisebus wurden wir nach dem schmackhaften Mittagsmal zum Ausgangspunkt unserer geführten Besichtigungstour gebracht. Auf den Spuren Napoleons, schlenderten wir zu Fuß und unter der fachkundigen Führung unserer Reisleiterrinnen durch die Stadt. Am Ufer des Flusses La Meuse war gerade Wochenmarkt, der Marché de la Batte. Wir mischten uns unters Volk und erreichten das Musée Grand Curitus. Durch den Innenhof des Museums schreitend, erreichten wir den Place Saint-Lambert. Bei schönstem Fotografierlicht zeigte sich dort die Kirche Saint Barthelemy von ihrer imposanten Seite. Durch schmale, malerische Gässchen gelangten wir zu einer großartigen Treppe, welche locker als Schauplatz für einen Stunt im nächsten James Bond Film geeignet wäre. Sie führt breit ausladend und schnurgerade hoch auf den Montagene de Beuren. Wir nahmen eine winkelige Seitentreppe und gelangten zu den Terrasses des Minemes. Von dort bot sich ein toller Blick über die Dächer von Lüttich, welcher uns den beschwerlichen Aufstieg schnell vergessen ließ. Wieder unten angekommen, sammelten wir uns im Innenhof des Palais des Princes-Êvêques, in welchem mittlerweile Behörden untergebracht sind. Nach vielen Detail-Informationen von unserer Reiseleiterin führte der Rückweg vorbei am Hôtel de Ville ins Cafe La Pékèterie. Nach einigen „Belgischen Kaltschalen“ brachte uns der Bus zurück nach Verviers. Nach einer Abkühlung im Pool des Hotels ließen wir den Abend abermals bei angenehm lauen Temperaturen in gemütlicher Runde ausklingen.
Am Montagmorgen machten sich einige von uns bereits wieder auf den Heimweg. Die Mehrheit folgte aber der Einladung von Eric zum Belgisch-Holländisch-Deutschen Dreiländereck in die Brasserie WT nach Vaals. Wenn man die 181 Treppenstufen des dortigen Aussichtturms erklommen hat, befindet man sich 353,5 Meter über Normalnull und somit an dem höchsten geografischen Punkt der Niederlande. Die Schwindelfreien unter uns trauten sich auf die Glasplatte des Skywalk und genossen die Aussicht. Auf der Terrasse der Brasserie ließen wir das schöne, lange Wochenende bei einem leichten Mittagessen nochmal revuepassieren, bevor es auf die Heimreise ging.
Wir trafen in Belgien gute Freunde und lernten neue Freunde kennen. Beim nächsten Belgien-Event sind garantiert wieder alle dabei. Ein großer Dank geht an das Team A.B.E.R., das keine Mühen und Kosten gescheut hat, uns ein unvergessliches Wochenende zu schenken.
Quellennachweis
Text / Fotos: Uwe Michael Zerrweck