Der Besuch des Dunkelkaufhauses unter der liebevollen Führung von zwei blinden Mitarbeitern des Kaufhauses war eine außergewöhnliche Erfahrung und führte während der Stunde der völligen Dunkelheit zu unterschiedlichsten Empfindungen und Emotionen. Durch die eigenen Erlebnisse stieg spontan der Respekt gegenüber blinden Menschen insbesondere hinsichtlich der ewältigung ihres Alltages. Zu erleben, wie es ist, nicht sehen zu können und Dinge anders zu erleben als sonst war eine tolle Sache. Nach anfänglicher Ungewohntheit begann man Dinge bewusster wahrzunehmen: fühlen, riechen, hören. Es galt Dinge am Geruch zu erkennen, verschiedene Stoff- und Bürstenarten zu erfühlen, Berufe anhand von Gegenständen zu „erfühlen“ und ein Getränk an der Bar im Dunkeln zu bestellen und anschließend auch zu bezahlen. Insgesamt reichten die Erfahrungen von neu, aufregend, spannend bis zu ungewohnt und beklemmend, aber man hatte den Eindruck, dass alle froh waren, nach dieser Stunde wieder sehen zu können.

Während die erste Gruppe (je 13 Personen) die Führung miterleben konnte, hatten die übrigen beiden Gruppen die Möglichkeit, auf der Dachterrasse „Kristof´s Sonnendeck“ in gemütlicher Lounge-Atmosphäre zu relaxen und das Mittagessen (Tapas und Häppchen) zu genießen.

Nach einem Gruppenfoto mit unseren beiden blinden Kaufhaus-Führern sowie zwei platzierten Lotusfahrzeugen auf dem Sonnendeck ging es zurück zum Parkplatz.

Gegen 13:30 Uhr startete der zweite Teil unserer Ausfahrt und es ging über kurvige Landstraßen zurück Richtung Weilburg. In Weilburg auf dem Parkplatz angekommen, erreichte Lotusgemeinde den nächsten Programmpunkt und das war die Ausstellung zur Terrakotta - Armee des ersten chinesischen Kaisers und Reichsgründers Qin Shi Huang Di.

Hier kamen wir in den besonderen Genuss einer hauseigenen Führung durch unsere Organisatorin Iris Hasselberg, die es in einer professionellen und herzlichen Art verstand, uns die geschichtlichen Hintergründe zu vermitteln. Bewundernswert hierbei ist nicht nur, die geschichtlichen Daten und Hintergründe bildhaft und einprägsam zu vermitteln, sondern auch noch die vielen chinesischen Namen zu beherrschen und sich gegen den ständig starten und landenden Hubschrauber vom benachbarten Start- und Landeplatz zu behaupten.

Unter der Führung von Iris brach dann eine erste Gruppe zur Radtour Richtung Weilburg auf. Die zweite Gruppe wurde von Günther kurz darauf auf den richtigen Weg gebracht. Unterwegs geriet allerdings die Gruppe zeitweise etwas aus den Fugen. Sei es aus sportlichem Ehrgeiz oder vielleicht war auch das schlechte Gewissen nach dem vielen Eis dafür verantwortlich. So waren einige mit der Zeit so schnell, als würden sie in der Zeit zurückreisen wollen und trafen aufgrund des zwischendurch zeitlich abgeschlagenen Führers leider auch nicht immer den direkten Weg nach Hause. Die Gruppe traf somit mit unterschiedlichen Zeitabständen und nach einer mehr oder minder anstrengenden Bewegungseinheit wieder am Hotel ein.