Aktivitäten
Jim Clark - Festival Hockenheim, 25. - 27.04.2008
Der 4. International Historic Grand Prix, das JIM CLARK-REVIVAL fand in diesem Jahr vom 24. bis 27. April statt. Nachdem der Lotus Club Deutschland im letzten Jahr quasi nur als Zaungast präsent war, wurde diese wirklich tolle Motorsportveranstaltung jetzt wieder in den offiziellen Club-Kalender aufgenommen. Gemeinsam mit den Lotus Clubs aus mehreren Europäischen Ländern bekamen wir ein eigenes Areal direkt an der Rennstrecke zur Verfügung gestellt. Neben den vielen historischen und aktuellen Lotus Fahrzeugen konnte man an der Parabolika den neu aufgebauten Club-Bus unserer Freunde vom Lotus-Club-Österreich bewundern.
Nur wenige Meter vom Club Areal entfernt, befindet sich das neu gestaltete Jim Clark Memorial. Diese Gedenkstätte wurde durch die Lotus Memorial Foundation und das Engagement von Jim Clark-Fan Warren King ermöglicht. Am Samstag um Punkt 12:00 Uhr enthüllte Hockenheims Bürgermeister Werner Zimmermann feierlich den neuen Gedenkstein. Zahlreiche Fans des Schotten und rund 100 Journalisten lauschten andächtig den Worten der Laudatoren, bevor der Rennbetrieb wieder aufgenommen wurde.
Auf dem Grand Prix Kurs verfolgten rund 35.000 Zuschauer an vier Tagen 13 verschiedene Rennserien mit über 500 Startern aus 28 Nationen. Die große Bandbreite dieser Rennserien macht den besonderen Reiz dieser Veranstaltung aus. Bei der historischen Formel 1, der FIA HFO, herrschte in der Boxengasse ein Treiben wie bei der aktuellen Formel 1. Überhaupt ist die Professionalität zu bewundern, die in allen Klassen bis hin zur Formel V an den Tag gelegt wurde.
Weitere Publikumsmagnete waren die EuroBOSS Serie mit Fahrzeugen aus der Formel 1 und Formel 3000 bis Baujahr 2003, sowie der Orwell Supersports Cup mit Prototypen, welche bis zu 1000 PS auf den Asphalt zauberten. Bereits für das Klangerlebnis hat sich die weiteste Anreise gelohnt. Großvolumige 8-Zylinder oder hochtourige 10-Zylindertriebwerke, jede Klasse hatte ihren besondern Reiz. Man muss es einfach life erlebt haben. Es würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, wollte man auf alle Klassen eingehen, die hier an den Start gingen. Erwähnen sollte man die Tatsache, dass auch aktuelle Rennserien vertreten waren. Unter dem Motto „Historie trifft Gegenwart“ rundete der ATS Formel 3 Cup und die Formel Renault das Gesamtbild ab. Als Safety Car kam übrigens ein Lotus 2-Eleven zum Einsatz.
Der Zuschauer bekam bei traumhaften Wetterverhältnissen für einen moderaten Eintrittspreis Motorsport vom feinsten geboten. Und auf welcher Motorsportveranstaltung diesen Kalibers ist es heutzutage noch möglich als Otto-Normalzuschauer nach Herzenslust durch die Boxengasse zu schlendern und den Fahrern und Technikern über die Schulter zu blicken. Selbst die meisten Boxen waren frei zugänglich. Mehr Publikumsnähe geht nicht. Alles in allem hat Ronny G. Bredhauer, der Organisator dieses Events, wieder ganze Arbeit geleistet.
Absolut erwähnenswert ist die Jim Clark Ausstellung. Auf einem liebevoll dekorierten Stand auf dem Boxendach wurden Fotos, Zeitungsberichte, Briefe, Teller, Tassen, Sticker, Automodelle und vieles mehr ausgestellt. Alle Exponate wurden in mühevoller Kleinarbeit zusammengetragen und haben eines gemeinsam. Sie repräsentieren das Leben von Jim Clark und die Marke Lotus. Neben der Showbühne des Radiosenders RPR1 und verschiedenen Catering - Ständen waren ebenfalls auf dem Boxendach zahlreiche Aussteller vertreten, die ihre Produkte anboten.
Abgerundet wurde das Spektakel durch zwei Weltrekordversuche. Siegfried Herrmann, Initiator des Lotus Historic Register Germany und Mitglied des LCD strebte „das größte rollende Automobile Museum der Welt“ an. 1.001 Oldtimer bis Baujahr 1978 sollten über den Ring Rollen. Es waren letztendlich leider nur 759 Fahrzeuge. „Die größte Lotus-Schlange der Welt“ wurde mit 218 Autos leider ebenfalls verfehlt, allerdings gab es noch nie ein solch geballtes Aufgebot an Lotusfahrzeugen in Deutschland. Dass der Weltrekord mit 313 Fahrzeugen im Herkunftsland dieser reizvollen Sportwagen bleibt, ist sicher zu verschmerzen.
Quellennachweis
Text / Fotos: Uwe Michael Zerrweck
Bilder: Automobilclub von Deutschland, Hockenheimring GmbH