Bayern - Event bei Odelzhausen
Freitag, 08.08.2025
Der Freitag war der fahraktivste Tag des Events. Nach einem ausgiebigen Frühstück wurden die Motoren pünktlich um 08:45 Uhr gestartet. Alle Teilnehmer hatten erfreulicherweise ihre Fahrzeuge schon am Vorabend betankt, denn eine Verzögerung konnten wir uns diesmal nicht leisten.
Eine 160 Kilometer lange Route führte uns über traumhafte Straßen durch das Altmühltal nach Kelheim an der Donau zum Schiffsanleger.
Unsere ortskundigen Organisatoren, Silke und Helmut Jakisch, hatten die Strecke, so wie das gesamte Event, akribisch geplant. Es wird ja mitunter behauptet, man sei in Bayern dem Himmel etwas näher. Jedenfalls hatten die beiden offensichtlich einen sehr guten Draht zu Petrus - oder wer auch immer fürs Wetter verantwortlich zeichnet. Denn wir konnten uns während des gesamten Events über herrlichstes Wetter mit Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen freuen. Nur sah es im Vorfeld so aus, als ob die geplante Schifffahrt zum Kloster Weltenburg nicht stattfinden könne, denn aufgrund des niedrigen Wasserpegels, konnten die Schiffe den malerischen Donaudurchbruch nicht befahren. Doch starke und ausgiebige Regenfälle in der Woche vor der Tour, machten unseren Plan erst wieder möglich. Ist das nicht unglaublich?
Passagierschiffe fahren in der Regel nach einem minutiös getakteten Fahrplan. Um unser Schiff rechtzeitig zu erreichen, durften wir während der Anfahrt nicht trödeln. Deshalb sah das elektronische Roadbook auch nur einen kurzen Zwischenhalt vor. Dennoch wurde es knapp - sehr knapp.
Wir erreichten den Parkplatz just in time, aber bis alle Fahrer ihr Parkticket gezogen und im Auto deponiert hatten, hätte unser „Dampfer“ theoretisch bereits abgelegt. Glücklicherweise konnten unsere Organisatoren den Kapitän irgendwie davon überzeugen, dass es durchaus Sinn macht, auf die illustre Schar von Lotusfahrern zu warten.
Sobald wir alle an Bord waren, hieß es „Leinen los“ und unser Schiff, die „Kelheim“, legte ab. In der Weltenburger Enge bahnt sich die Donau in einer spektakulären Schlucht ihren Weg durch das obere Jura bis hin zum Kloster Weltenburg. Die senkrecht aufsteigenden Felswände erscheinen mitunter zum Greifen nah. Nach etwa 50 Minuten erreichten wir den Anleger des Klosters.
Das Kloster ist ein touristischer Hotspot und dementsprechend stark frequentiert. Ich empfand unseren Besuch dennoch als gelungen. Man hat durchaus die Möglichkeit den Massen aus dem Weg zu gehen und ruhige, malerische Ecken zu finden. Und wenn nicht gerade eine neue Schiffsladung den Klosterhof stürmte, war der Andrang durchaus erträglich. Die Benediktinerabtei beherbergt eine der ältesten Brauereien Bayerns. Ein riesiger Biergarten verlockte einen Großteil der Besucher erstmal dort zu verweilen. Den Besuch der Abteikirche ließen wir uns dennoch nicht entgehen. Die von den Gebrüdern Asam erbaute Abteikirche zählt zu den bedeutendsten des europäischen Barocks. Architektur und Ausstattung sind wahrlich beeindruckend.
Nach so viel Kultur brauchten einige von uns eine Abkühlung in Form eines Fußbads in der Donau. Um dorthin zu gelangen waren es nur ein paar Schritte von der Klosterpforte über das flach abfallende Kiesufer und schon konnte der Badespaß beginnen.
Um 15:00 Uhr trafen sich alle Event-Teilnehmer wieder auf dem Schiff. Die Rückfahrt zu unserem Parkplatz in Kelheim dauerte nicht sehr lange, denn wir waren jetzt stromabwärts unterwegs und kamen entsprechend schneller voran.
Unsere Fahrzeuge waren mittlerweile von der Sommersonne gut vorgeheizt. Vor allem diejenigen, die einen Aluminium-Schaltknüppel zu bedienen hatten, waren gut beraten Handschuhe zu tragen, um Brandblasen zu vermeiden. Unser Ehrenpräsident hatte leider keine parat. Er löste das Problem, indem er sehr schnell - und vor allem - sehr selten schaltete, bis die Klimaanlage ihre Wirkung entfalten konnte. Der drehmomentstarke Achtzylinder seines Esprit Sport 350 spielte klaglos mit.
Die Rückfahrt zum Hotel wurde individuell durchgeführt. Eine kleinere Gruppe fuhr noch zur Befreiungshalle auf den Michaelsberg, nahe Kelheim. Der imposante Rundbau ist weithin sichtbar und war allemal einen Abstecher wert.
Andere Eventteilnehmer wählten den schnellsten Weg über die Autobahn oder Bundesstraßen, um im Hotel zu entspannen. Eine weitere Gruppe entschied sich für eine landschaftlich schöne Strecke und wurde bisweilen von diversen landwirtschaftlichen Fahrzeugen ausgebremst.
Helmut Jakisch war nicht nur unser Event-Organisator, er ist auch Stammtisch-Koordinator für das Bundesland Bayern. Was lag also näher, als während des Events einen Stammtisch-Termin im Schlossgut Odelzhausen anzuberaumen. Und so kam es, dass an diesem Abend weitere Lotusfahrer aus der Umgebung Münchens die Personenzahl beim Abendessen fast verdoppelten. Bizarrerweise waren alle Stammtischbesucher keine offiziellen Mitglieder des LCD. Dies war aber im Vorfeld bereits bekannt und tat der guten Stimmung keinen Abbruch.
Text:Uwe Michael Zerrweck
Fotos: Uwe Michael Zerrweck, Christian Jordan, Paul Jordan, Bayerische Schlösserverwaltung Grafiken: Google, Schifffahrt Kelheim